Meine Rede zum Sondierungspapier beim Landesparteirat

Nach Veröffentlichung des Sondierungspapiers von Grünen und CDU habe ich auf dem Landesparteirat in Essen am 29.05.2022 mit folgender Rede dazu Stellung genommen. In diesen Verhandlungen bin ich Teil der Arbeitsgruppe „Wirtschaft, Energie, Klima“.

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„Du bist verantwortlich für das, was du dir vertraut gemacht hast.“
Dieses Zitat von Antoine de St. Exupéry im kleinen Prinzen trifft den Grund, warum ich heute
hier in eurer Mitte bin, wohl am besten, liebe Freunde und Freundinnen.
Unser sensationelles Ergebnis von 18,2 % bei der diesjährigen Landtagswahl ist
Arbeitsauftrag und immenser Vertrauensvorschuss zugleich. Die Menschen erwarten, dass
wir die Herausforderungen unserer Zeit beherzt, mit klarem Kompass und ohne unsere
Glaubwürdigkeit zu gefährden, anpacken.
Wir Grünen sind die, die sich die Verantwortung genommen haben unsere Wirtschaft
klimaneutral umzubauen.
Wir sind die, die die soziale und ökologische Transformation unseres Landes vorantreiben
wollen.
Wir sind die, die dem Strukturwandel ein Demokratie- und Nachhaltigkeitsupdate geben
müssen, damit wir anderen Regionen beispielhaft zeigen können, wie und das der Wandel
sozial- und klimagerecht gelingen kann.
Wir sind die, die das ehrenamtliche und zivilgesellschaftliche Engagement wertschätzen,
unterstützen und entlasten möchten. Denn NRW braucht all die Bürger*innen die sich
vielfältig engagieren, sei es bei der Aufnahme und Betreuung von Geflüchteten, an sozialen
Brennpunkten oder in Katastrophenfällen, wie zuletzt den Tornados in OWL oder der
Flutkatastrophe.
Wir sind die, die einen Paradigmen Wechsel einleiten: wir wollen den Kohleausstieg bis
2030 umsetzen und erklären den beschleunigten Ausbau der erneuerbaren Energien zu
einem überragenden öffentlichen Interesse.
Wir sind auch die, die sechs Dörfer vor den Kohlebaggern gerettet haben.
Und die, die Verantwortung annehmen für die vom Braunkohletagebau betroffenen
Menschen:
– für Familien, die ihr Zuhause und ihre Heimat behalten, zurückhaben und erblühen
lassen wollen
– für Anwohner*innen, die ihre Lebensqualität erhalten möchten
– für Landwirt*innen, die mit ihrer Scholle verbunden sind und sowohl ihr Zuhause,
ihre Höfe als auch ihre wertvollen landwirtschaftlichen Böden – unsere
Kornkammern – erhalten wollen.


Wir sind die, die sich solidarisch an die Seite derer gestellt haben, die sich für den Erhalt des
Hambacher Waldes eingesetzt haben. Auch bei unserem LPR am 7.10.2018 direkt am
Hambacher Wald. Diese Verantwortung nehmen wir wahr, auch jenseits vom Hambi-Hype
und Massen-Protesten. Wir wollen die Geschichte des Hambacher Waldes würdigen.
Aber vor allem wollen wir ihm eine Zukunft geben – vernetzt mit den umliegenden
Bürgewäldern erhalten wir ihn und unsere Artenvielfalt.
Doch nicht nur rund um die Bürgewälder im Rheinischen Revier, sondern auch an vielen
andere Orten in NRW, brauchen wir die Vernetzung von Wäldern und Biotopen um die
Arten- und Klimakrise einzudämmen und Zoonosen wie der Coronakrise vorzubeugen.
An Orten wie Manheim, Lützerath, Blessem, dem Eggerather Hof oder dem Hambacher Wald
können wir zeigen, dass wir es ernst meinen!
Wir können zeigen,
dass uns verantwortungsvolles und vorausschauendes Handeln,
dass uns Generationengerechtigkeit,
das 1,5 Grad Limit,
der Erhalt unserer Lebensgrundlagen und der Schöpfung,
dass uns auch die Befriedung der Konflikte um die Kohle,
am Herzen liegen.
56% unserer Mitbürger*innen, die uns gewählt haben, haben das wegen unserer
Kompetenzen in der Klima- und Umweltpolitik getan.
Lasst uns verantwortungsvoll und glaubwürdig mit diesem Vertrauensvorschuss umgehen,
denn wir haben nur diese eine Erde.
In diesem Sinne: Danke an das tolle Sondierungsteam für eure bisherigen Ergebnisse und
nun mit Haltung und geschlossen, mutig, selbstbewusst und erfolgreich auf in die nächsten
Wochen

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