Düsseldorf, 25.10.2022. Seit dem Wochenende werden am Kohletagebau Garzweiler
Windräder abgerissen. Hierzu äußert sich die Grüne Landtagsabgeordnete Antje
Grothus wie folgt:
„Wir erleben eine massive Energiekrise, in der es auf jede Kilowattstunde
erneuerbarer Energie ankommt. Hier werden ohne Not Windräder am Kohletagebau
abgerissen. So wird der Konflikt um Garzweiler befeuert und der Energiewende ein
Bärendienst erwiesen. Ich fordere daher, den Abriss der Windräder sofort
einzustellen!“ Als Beitrag zur Versorgungssicherheit müssten die Betreiber mit den
funktionsfähigen Anlagen bis zum Ende ihrer Betriebsgenehmigung so viel Strom wie
möglich produzieren, so Grothus.
Der Windpark befindet sich westlich von Lützerath unmittelbar an der Landstraße
L12, welche die beiden erhaltenen Ortschaften Keyenberg und Holzweiler verbindet
und für deren Erhalt sich Grothus einsetzt. Die Anlagen produzieren je Windrad fast
10 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr und besitzen nach Auskunft der
Betreiber teils Betriebsgenehmigungen bis 2024. Anfang Oktober verkündete die
Landesregierung eine politische Verständigung mit RWE, wonach der Tagebau
Garzweiler verkleinert und fünf Dörfer sowie drei Einzelhöfe erhalten bleiben. Derzeit
prüft das Wirtschaftsministerium den Betriebsplan des Tagebaus für die nächsten
drei Jahre.
Antje Grothus ist Sprecherin für Transformation, nachhaltigen Strukturwandel und
Partizipation der Grünen Landtagsfraktion sowie Mitglied des Wirtschaftsausschuss
und Vorsitzende von dessen Unterausschuss Bergbausicherheit. Sie kommt aus
Kerpen-Buir am Tagebau Hambach und war Mitglied der Kohlekommission der
Bundesregierung.
Weitere Informationen:
Als Teil des Windparks Keyenberg produzieren die fünf Anlagen der Klasse „AN
Bonus 1.3MW/62“ des Betreibers EnergieKontor bei einer Höhe von 100 Meter
jeweils 9,46 Mio. kWH / a. Sie wurden 2001 / 2002 gebaut und haben eine
Betriebsgenehmigung bis 2024. Grundsätzlich ist der Standort für ein Repowering, also einen Ersatz der
Bestandsanlagen durch größere und leistungsstärkere Windräder, geeignet. Mittels
Repowering könnten auf dem Gelände bis zu drei Anlagen mit je circa 6 MW und
eingespeistem Strom von je circa 18 Mio. kWh / a errichtet werden.
Die drei weiteren Anlagen, von denen eine bereits abgebaut wurde, wird von der
PSM Erkelenz betrieben.
Kontakt Antje Grothus: antje.grothus.buero@landtag.nrw.de

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